oder DER VERLIEBTE MELANCHOLIKER
Komödie von Molière aus dem Jahre 1666, in einer modernen Bearbeitung von Horst Jüssen.
Ein Stück über die Unmöglichkeit, immer die Wahrheit zu sagen.
„Wahre Worte sind nicht schön. Schöne Worte sind nicht wahr.“ (Laotse)
Dauer: 120 Minuten, eine Pause
weitere Vorstellungen:
03. 11. 17:00
09. 11. 19:30
10. 11. 17:00
15. 11. 19:30
17. 11. 17:00
22. 11. 19:30
23. 11. 19:30
Ticketpreis: € 30.-/ ermäßigt € 25
Ermäßigung für KelagPlus Club, Schüler, Studierende, AMS, Zivil- und Präsenzdiener.
Karten unter kaernten.live oder SMS an 0660 311 48 52
Mag. Franz Petritz, Kulturstadtrat von Klagenfurt via Facebook:
Heute haben wir uns das Stück „Der Menschenfeind“ angesehen. Eine bitterböse Satire des großen Molière. Die heutige Inszenierung war einfach wunderbar, treffend, bissig und mitreißend umgesetzt! Eine absolute Empfehlung für alle, die kluges Theater lieben und gerne über die Abgründe der Gesellschaft lachen und nachdenken wollen.
MMag.a Brigitte Winkler –Komar, Leiterin der Abteilung Kunst und Kultur der Kärntner Landesregierung, via WhatsApp:
Großartiger Theaterspätnachmittag, vielen Dank!
Angie Mautz, Theaterregisseurin aus Klagenfurt, via Messenger:
Danke für den schönen Theater-Nachmittag. Voll gelungen und echt gut gespielt. Schön, wieder einmal ein Stück zu sehen, das sich auf die Schauspieler konzentriert!
Dr. Marianne Fischer, Kleine Zeitung:
Molière hat schon im Jahr 1666 in seiner Komödie „Der Menschenfeind“ die oberflächliche Partygesellschaft ausgelotet. Dass vieles davon noch heute gültig ist, zeigt auch die Inszenierung von Marcus Thill im Klagenfurter iKult, die ganz auf den Text setzt und ohne Schnickschnack auskommt. Eine Bank, ein Servierwagen, ein Luster – mehr braucht der Abend nicht, um an der glattgebürsteten Oberfläche zu kratzen und in die darunterliegende Einsamkeit der Figuren zu schauen. Alceste (Thill) mag als „Menschenfeind“ aus dem gesellschaftlichen Rahmen fallen und seine Kritik etwa gegenüber dem selbstverliebten Dichter Oronte (Manuel Dragan) gerne spöttisch bis beißend äußern, die lebenslustige Witwe Célimène (Seraphine Rastl) hätte er aber gerne an seiner Seite. Die allerdings will ihre Freiheit ungern aufgeben. Wie beim Bachelor werden am Ende Rosen verteilt, ein Paar (Birgit Fuchs, Michael Kuglitsch) findet sich, das andere eher nicht. Bis dahin hat das gut aufgelegte Ensemble wohl ebenso viel Spaß an den geschliffenen Wortgefechten wie das Publikum.
Alceste ist ein Mann, der sich stets der Wahrheit verpflichtet fühlt. Heuchelei und Oberflächlichkeit sind ihm verhasst. Er verzichtet auf Freunde, weil er niemandem traut, und deshalb steht er mit seinen radikalen Ansichten in der noblen Pariser Gesellschaft ziemlich einsam da. Doch auch der hartgesottenste Menschenfeind hat eine schwache Seite: er ist haltlos in die schöne Célimène verliebt, deren Charakter völlig gegensätzlich zu seinem ist. Madame genießt die seichte Unterhaltung, flirtet mit unzähligen Verehrern, lässt sich bewundern und will sich auf nichts und niemanden festlegen. Täglich besucht er sie in ihrem Haus, doch Célimène lässt ihn zappeln. Dass diese Art „Beziehung“ zum Scheitern verurteilt ist, ist allen klar, nur einem nicht: dem Herrn Alceste!
Eine bitterböse Satire des großen Menschenkenners Molière, der diese Komödie im Jahr 1666 am französischen Hof zur Uraufführung brachte und selbst die Titelrolle spielte. Sie wurde zu einem seiner größten Erfolge. Das Erstaunliche an diesem Werk: nach fast 360 Jahren trifft es noch immer den Nerv des Publikums.
Die Fassung, die hier zu Aufführung kommt, ist eine Bearbeitung von Horst Jüssen, der das Stück im Jahr 2001 personell reduziert und sprachlich behutsam modernisiert hat, ohne dem Original untreu zu werden.